Teil 3
Heimlich studierte ich schon die Zeitungen. Dann sah ich eine Anzeige von einer Tierärztin. Junge Dobermänner wurden von einem Circus freigekauft. Sie waren in einem leerstehenden Fabrikgebäude, ohne Fensterverglasung im eisigen Winter geboren und unter sehr widrigen Umständen dort aufgezogen worden. Die Ärztin hatte sie dort zufällig gesehen und den Leuten gegen Geld weggenommen. Also fuhren wir zu ihr und so kam dann Kim zu uns. Kim war 6 Monate alt, sehr frech (man konnte auch sagen bösartig).Sie war so wie die Dobermänner in diversen Filmen immer gezeigt wurden. Mich hatte sie als den Boss akzeptiert und dann kam sie und sonst keiner. Ihr Gebiss war ausgebildet wie ich noch kein gesehen hatte. Unten waren auf jeder Seite 2 Reiszähne in denen dann von oben der 3. hineinfuhr beim Beißen. Sie wäre sich ein prächtiger Hund geworden, wenn sie nicht unter so schlimmen Umständen geboren worden wäre. Durch Mangelernährung im Welpenalter lösten sich ihre Knochen mit 7 1/2 Monaten einfach wie Mehl auf. Beim Spielen auf der Wiese hatte sie sich ein Hinterbein einfach abgerissen. Von außen war nicht zu sehen, aber es bammelte einfach nur noch in ihrem Fell. Sie klagte nicht, hat nicht gejammert hat sich nur gewundert das sie nicht mehr auftreten konnte. So Schmerzunempfindlich war sie, kaum zu Glauben. Bei der Untersuchung in der Tierklinik wurde festgestellt, dass das andere Hinterbein auch schon angebrochen war. Trotz meiner Bitte den Hund einzuschläfern, überredeten die Ärzte mich einer OP zuzustimmen. Es sei doch so ein guter Hund, meinten sie. Die Knochen beider Beine wurden mit Draht fixiert. Aber nach 2 Tagen bei der Kontrolle war das eine Bein schon wieder kaputt. Es wurde wieder operiert und dann nach 4 Tagen haben sie den Hund endlich eingeschläfert. Dann las ich die Anzeige eines Tierheims. Eine Dobermann Hündin, genau so alt wie Kim war abgegeben worden. Da ich gehört hatte das Kim’s Schwester von ihrem Besitzer wieder abgegeben werden sollte. Sie war auch sehr "böse" und hatte schon mehrmals zugebissen, fuhr ich sofort dort hin. Aber der Hund war schon vermittelt. Sie schrieben sich meine Telefonnummer auf und einen Tag später kam ein Anruf von „ Dobermänner in Not“. Ein Mann versuchte in mehreren Tierheimen einen Hund los zu werden. Sie gaben mir seine Adresse und wir fuhren noch spät abends zu ihm.
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